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Ausgabe 148/2023 – Banken in Nervosität

Grüezi Wohl, liebe Leser,

Ich gehe davon aus, dass jeder die Pleite von der Silicon Valley Bank (SVB) erfahren hat. Prinzipiell kann man wirklich schon einen Live-Ticker aufbauen, weil jetzt die Auswirkungen erst ans Tageslicht kommen. Doch falsch gedacht. In dieser Minute habe ich den DAX-Future angeschaut (7.30 Uhr deutscher Zeit) und der DAX-Future flitzt nach oben, als wäre nichts geschehen. Jetzt kommt sicherlich wieder die „Hoffnungs-Keule“ mit geringerer Zinserhöhung. Der andere Hoffnungs-Träger ist die Einlagensicherung durch die Regulierungsbehörde. Das schürt natürlich Hoffnung, dass die Regulierungsbehörde auch in anderen Pleitefällen einspringen wird. Na ja, wie lange
dies alles gut geht? – Ich weiß es nicht.

Zumal ich bekanntlich in Asien lebe, kann ich die Stimmung in Deutschland nur von außen beurteilen. Ungewöhnlich war für mich dennoch die Aussage vom Kanzler Scholz am Wochenende: „Deutschland befindet sich in einem großen Wachstum“. Eine Rezession sei nicht in Sicht. Also von außen betrachtet gibt es für mich 2 Möglichkeiten: entweder liegt Scholz daneben, oder ich. Denn bei Leibe kann ich mir kein Wachstum in Deutschland vorstellen, solange Insolvenzen und Stellenabbau bzw. Standortverschiebungen Fakt sind. Einzige Möglichkeit: das Statistikamt hebt die Schattenwirtschaft (illegale Schätzungen) überdurchschnittlich stark an.

Über das Wochenende habe ich mir viele Beiträge zu SVB angeschaut. Mehrheitlich oder alle haben für Montag eine tiefrote Eröffnung erwartet. Dies zeigt einmal mehr, dass der Markt häufig genau das Gegenteil macht. Doch es wird definitiv Auswirkungen nach der SVB-Pleite geben. SVB wird nicht die letzte Pleite-Bank gewesen sein. Der Einblick in die wirklichen Bücher / Bilanzen der Banken ist sehr schwierig, weil die Bilanztricks sehr tief gehen. Somit kann man nur spekulieren, wen es als Nächstes treffen könnte. Aber auch hier gilt: meistens ist es dann eine Bank, von der man es nicht erwartet hat.

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