7. Regionen: 2021 Gewinner und Verlierer
Eine entscheidende Frage, die ich hier auf den Tisch bringe ist folgende: Kehrt die Globalisierung zurück in Regionen bzw. Nationen? Ich sage: JA!, denn es gibt „noch“ keine Weltregierung – selbst wenn es wohl eine starke Schatten-Regierung gibt. Dazu zählen insbesondere die großen Organisation wie WHO (Welt-Gesundheits-Organisation) oder der IWF (Internationaler Währungs-Fonds), BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich), World Economic Forum, etc. Die Zerschlagung der Lieferketten durch das Corona-Virus hat einige Unternehmen und Politiker wach gerüttelt.
Europa / Deutschland
Für mich steht LEIDER außer Frage, dass Europa durch den Machtmißbrauch der EU und der willkürlichen Besetzung von Ämtern wie einer nicht gewählten Frau v.d. Leyen in Brüssel in eine Dekade des Wirtschaftsschwundes fährt. Die strategische Besetzung von Ämtern sieht man auch in der EZB (Europäische Zentralbank) sieht man auch an Madame Lagarde. Es werden BILLIONEN auf Kosten der europäischen Bevölkerung – insbesondere Deutschland – produziert. Die Überregulierung ist höchst kontraproduktiv und wird die Wirtschaft zwangsläufig ins Abseits schießen. Die Abwanderung großer Unternehmen oder zumindest die Auslagerung der Produktionsstätten ins weit entfernte Ausland sind schon längst Gang und Gebe.
Wie oben erklärt, kaufen chinesische Milliarden-Unternehmen die verprügelten Top-Unternehmen aus dem Mittelstand für ein Peanuts auf. Es ist der Ausverkauf eines ganzen Kontinents, der zusätzlich mit einer unkontrollierten Einwanderungspolitik auch ein gesellschaftliches Chaos verursacht. Die Folgen werden erst in einigen Jahren sichtbar.
Europa hat die großen Trends verschlafen. Aber ich gebe hier NICHT den Unternehmen die Schuld. Nein, auch deutsche bzw. europäische Unternehmen wären durchaus in der Lage gewesen ein Facebook oder Apple aufzubauen. Die deutsche Politik – auch als Drahtzieher und Richtungsweiser für die ganze EU – hat diesen Wachstumsprozess mutwillig durch Überregulierung verhindert. Stellen Sie sich nur einmal die Datenschutzgesetze-Verordnungen TRALLALA vor. Um ein Internet-Unternehmen in Deutschland zu gründen, muss man entweder ein Jura-studium haben, oder Zig- bis Hunderttausende von Euro für Anwälte bezahlen. Daneben führt die Steuerlast zu einer absoluten Konkurrenz-UNfähigkeit. Es ist eine staatlich verordnete Wettbwerbsverzerrung gegen die eigene Wirtschaft.
Wenn ich mir die DAX Unternehmen genauer betrachte, dann finde ich kaum einen Konzern, der sich für den großen wirtschaftlichen und industriellen Wandel aufgestellt hat. Wirecard wäre ein solches Unternehmen gewesen. Naja, was daraus entstanden ist, bleibt ein Armutszeugnis. Im DAX haben wir mit der Deutsche Bank gerade einmal eine einzige Bank unter den größten Unternehmen der wichtigsten Volkswirtschaft Europas. Rückversicherer und 3 Automobilkonzerne, die global mit Strafzahlungen überhäuft und ausgeblutet werden. Chemie-Unternehmen wie Bayer, die sich mit Monsanto ein großes Eigentor geschossen haben.
Auf europäischer Ebene sieht es in Frankreich und Italien auch nicht wirklich besser aus. Überall marode Banken. Für mich besteht in Europa – mit sehr wenigen Ausnahmen – kein Kaufbedarf. Erst nach einer massiven Korrektur kann ich mir bei danach unterbewerteten Titeln eine Schnäppchenjagd vorstellen.
Fazit: Europa Underperformer
Asien / China
In meinen alten Publikationen und Büchern wie „Investieren in Asien“ vor rund 20 Jahren habe ich bereits das Jahrhundert Asiens und Chinas vorausgeschrieben. Es ist der bevölkerungsreichste Kontinent mit einer vergleichsweise jungen Bevölkerung und hohem Nachholbedarf. Die Bildungspolitik ist auf Wachstum ausgelegt. Ich kann dies aus eigener Erfahrung beurteilen, weil meine Kinder die Schule in Asien und Deutschland / Frankreich besucht haben bzw. immer noch besuchen.
Der Innovationstrieb ist in Asien sehr hoch. Die Steuerpolitik ist zudem sehr attraktiv. Außer Hongkong und Singapur, gibt es in sehr vielen asiatischen Ländern für innovative R&D Unternehmen vorbildliche Subventions- und Steuerprogramme. Im Vergleich zu Europa und den USA besteht häufig eine Art Protektionismus der eigenen Wirtschaft. Der Ende 2020 beschlossene Freihandelsvertrag innerhalb Asiens eröffnet einen riesigen Markt, der dadurch selbstverständlich den Wettbewerb allein durch Steuererleichterungen den asiatischen Binnenmarkt stärkt und die Produkte aus Europa und den USA beschneidet.
Asien hat sich in den letzten Jahrzehnten weitestgehend vom Rest der Welt unabhängig gemacht. Aus der „Werkbank“ der Welt wurde entstand ein riesiger Binnenmarkt. Nicht zuletzt ist China die Triebfeder Asiens. China hat aber auch die umliegenden südostasiatischen Wirtschaften im Schlepptau. Ich bin natürlich gegen Zentralismus und dem Überwachungsstaat. China hat es allerdings geschafft, dass man Regulierungen ziemlich niedrig hält und schnelle Entscheidungen trifft.
Entscheidungen hat man auch bei Corona sehr schnell getroffen. Sie wissen bestimmt ja, dass ich seit über 20 Jahren in Asien lebe und es hier hautnah miterlebe. Während man in ganz Europa voller Hysterie teilweise von Nachbarn denunziert wird, schütteln Menschen hier nur mit dem Kopf, wenn jemand mit Maske spazieren geht. Im Übrigen habe ich hier schon einigen Jahren in Zeiten großer Waldrodungen und Smog eine Maske getragen. Also hier ist das nicht wirklich so unüblich, aber man setzt es mit Verstand ein, und nicht … (ich erspare mir die Worte, denn es soll ein Jahresausblick und nicht ein Mecker-Brief sein)
Für das Jahr 2021 setze ich insbesondere auf Unternehmen, die vom Binnenmarkt Asien profitieren und relativ wenig vom Rest der Welt abhängig sind. Dazu zählen unter anderem die chinesischen BIG-Techs, über die trotz Nasdaq-Listing relativ wenig berichtet wird. Dazu zählen folgende Unternehmen:
- Alibaba (bereits im Rainers Depot)
- JD.com (hatte ich im Rainers Depot zu früh MIT Gewinn verkauft und warte auf einen Rücksetzer)
- Tencent (auch hier warte ich auf eine Korrektur)
- Jiangxi Copper (hatte ich in Rainers Depot und ist sehr stark in Afrika aufgestellt)
- COSCO Shipping (Profiteur von steigenden Container-Preisen im Schiffsverkehr)
- Charoen Pokphand (bereits im Rainers Depot und führender Fleischverkäufer)
Auch in Indonesien sehe ich sehr gute Chancen insbesondere im Agrarbereich. Hierzu folgen im 1. Quartal 2021 die ein oder andere Idee. Die Philippinen und Malaysia sind aufgrund von Handelsbeschränkungen bei Aktien aus Europa heraus nicht einfach zu handeln. Vietnam sehe ich als eine der interessantesten Märkte in Südostasien. Auch hierzu werde ich im Jahr 2021 attraktives Stockpicking betreiben.
Fazit: Asien Outperformer
Nordamerika / USA
Die USA stehen ebenfalls vor einer ganz großen Wende. Am 20. Januar 2021 wird die neue Präsidenten-Ära eingeläutet. Der nach Jahren gemessen älteste Präsident mit Joe Biden wird dann wohl das hohe Amt übernehmen. Egal was auch geschehen mag: es ist klar, dass es zu neuen großen Veränderungen führen wird. Deshalb sind für mich auch die USA und Kanada kein einfaches Feld, in dem man „blind-links“ einbiegen soll.
Sind die ehemals großen Gewinner die künftigen Verlierer? Ich blicke hier auf die BIG-Techs, die egal mit welchem Präsidenten unter Monopolisierungsbeschuss kommen können. Ich bin gespannt, was hier auf Facebook und Google / Alphabet zukommen wird. Die ersten Klagen gegen Facebook laufen bereits.
Zweifelsohne wird in den USA wieder auf Stimulus gesetzt und die Verschuldung weiter exponentiell steigen. Deshalb ist es durchaus möglich, dass die inflationären Börsen weiterlaufen. Aber die – wie zuvor beschriebenen – Hoffnungen müssten bereits eingepreist sein.
Alles in Allem ist es äußerst schwierig die Entwicklung 2021 voraus zu sehen. Es wird auf alle Fälle extrem turbulent. Ich unterschätze auch den Raubzug der Regierungen nicht, so dass weitere Steuern auf uns zukommen können.